Bereits zum vierten Mal hat die Bayerische Stiftung Hospiz den Bayerischen Hospizpreis verliehen. Im Rahmen der Preisverleihung im Bayerischen Landtag wurde das Projekt „Wie ist es im Himmel, gibt’s da Schokolade?“, welches der Hospizkreis Ottobrunn gemeinsam mit dem Zentrum für ambulante Hospiz- und Palliativversorgung der Caritas im Landkreis München durchführt mit dem Stiftungspreis Projekte geehrte.
Das Projekt „Wie ist es im Himmel, gibt’s da Schokolade“ richtet sich an Grundschülerinnen und Grundschüler der dritten und vierten Klasse. Eine Woche lang beschäftigen Sie sich mit dem Thema Tod und Trauer. Dabei gibt es Gesprächs- und Fragerunden, in denen die Kinder alle Fragen und Anliegen rund um das Thema loswerden können. Darüber hinaus wird im Rahmen eines Theaterstücks ganz praktisch versucht, sich den Ängsten und Sorgen der Schülerinnen und Schüler zu widmen. Zuletzt spielt das Buch „Leb wohl, lieber Dachs“ während des Projekts eine entscheidende Rolle. Die Geschichte des Dachses, der immer ein guter Freund war und plötzlich nicht mehr da ist, berührt die Kinder, hilft ihnen aber auch, die Trauer zu verarbeiten und den Tod zu ertragen. Ihre Eindrücke halten die Kinder in Bildern und Texten fest, anhand derer sie auch mit Ihren Eltern zuhause ins Gespräch kommen. Die Caritas freut sich sehr über die gelungene Kooperation mit dem Hospizkreis und über die Auszeichnung des Projekts durch die Stiftung Hospiz.
Der Stiftungspreis Projekte wurde durch Melanie Huml, Staatsministerin für Gesundheit und Pflege und Schirmherrin, sowie durch Herrn Dr. Thomas Binsack, den Stiftungsratsvorsitzenden der Bayerischen Stiftung Hospiz verliehen. Im Rahmen der Preisverleihung dankte Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler allen Ehren- und Hauptamtlichen, die sich in der Hospizarbeit engagieren. Ihrer Meinung nach gehe es beim Sterben um die Humanität und die Kultur einer Gesellschaft. Die Engagierten im Bereich der Hospizarbeit seien die wahrhaft Großen vor Gott und auch in den Augen der Gesellschaft.
Neben dem Stiftungspreis Projekte wurden der Stiftungspreis Ehrenamt und zum ersten Mal ein Sonderpreis verliehen. Mit dem Stiftungspreis Ehrenamt wurde Schwester Sandra Bürstlinger ausgezeichnet, die selbst sagte, dass Sterben ihr Leben gewesen sei. Nach vielen Jahrzehnten im Krankenhaus initiierte Sie einen Hospizkreis, der ebenfalls mit der Caritas kooperiert und leitet diesen bis heute mit vollstem Einsatz. Den Sonderpreis erhielten Roland Schulz und Reiner Riedler für ihren Beitrag „Ganz am Ende“, der an prominenter Stelle im Magazin der Süddeutschen Zeitung das Thema Tod anschaulich und eindrucksvoll aufgriff.